Je mehr wir vor Konflikten davonlaufen,
desto mehr meistern sie uns.
Je mehr wir sie zu vermeiden versuchen,
desto mehr kontrollieren sie uns.
Je weniger wir Konflikte fürchten,
desto weniger verwirren sie uns.
Je weniger wir Differenzen verleugnen,
desto weniger teilen sie uns.
(David Augsburger)
Was versteht man unter einer Mediation?
Das Verfahren der Mediation (lat. „Vermittlung“) kommt ursprünglich aus den USA und wird dort bereits seit über dreißig Jahren erfolgreich in der Konfliktbewältigung eingesetzt. Auch hier in Deutschland gewinnt die Mediation zunehmend an Bedeutung.
Mediation ist ein Verfahren zur freiwilligen, außergerichtlichen Streitbeilegung mit Hilfe eines allparteilichen Dritten, des Mediators. Mediatoren helfen Konfliktparteien Lösungen zu finden, die beide Seiten zufriedenstellen. Aus diesem Satz gehen bereits wesentliche Grundgedanken der Mediation hervor:
- „Lösungen finden“ ist etwas anderes als Recht sprechen oder ein Urteil fällen.
- „Beide Seiten zufriedenstellen“ meint, dass es keine Verlierer geben soll. Beide Streitparteien müssen das Ergebnis der Mediation als faire und sachgerechte Lösung ansehen.
- „Finden helfen“ heißt, dass der Mediator keine Lösungen vorgibt, sondern die Konfliktparteien darin unterstützt, diese zu erarbeiten.
Die Aufgabe des Mediators besteht darin, mit den geeigneten Methoden den Verständigungsprozess der Beteiligten zu fördern, zu führen und eine Klärung des Konfliktes herbeizuführen. Mit seiner Unterstützung erarbeiten die beteiligten Konfliktparteien (die Medianten) eigenverantwortlich Lösungen, die für alle Seiten akzeptabel sind. Der Mediator selbst hat keine eigenen Entscheidungskompetenzen; er ist für den Prozess verantwortlich, die Konfliktparteien für die Lösung. Ziel der Mediation ist eine konfliktlösende Vereinbarung mit Bestand für die Zukunft.
Häufig gestellte Fragen
- Wie lange dauert eine Mediation?
- Kosten und Aufwand einer Mediation?
- Wie hoch sind die Erfolgsaussichten?
- ... und wenn die andere Seite keine Mediation will?
- Ist eine Mediation rechtsverbindlich?
Ist eine einvernehmliche Lösung gefunden, wird die Vereinbarung schriftlich festgehalten. Entweder in Form eines Memorandums (nicht rechtsverbindlich) oder in einer rechtsverbindlichen Abschlussvereinbarung, die von von den Parteien unterzeichnet und ggf. notariell beurkundet wird. Empfehlenswert kann es jedoch sein, vor Unterzeichnung, einen Rechtsanwalt mit der rechtlichen Prüfung zu beauftragen und erst dann die Vereinbarung rechtsverbindlich zu schließen. Sind die Konfliktparteien nicht sicher, ob sie die getroffene Vereinbarung tatsächlich einhalten können, kann auch eine „Probezeit“ vereinbart werden. - Ablauf einer Mediation
Eine einzelne Sitzung dauert in der Regel 90 bis 120 Minuten.
Die Kosten einer Mediation berechnet sich nach Zeitaufwand. Die Anzahl der Sitzungen hängt von der Komplexität des Falles, aber auch von der Bereitschaft der Medianten ab, eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu erarbeiten. Manche Konflikte sind schon nach einer Sitzung gelöst, manchmal ist der Lösungsprozess aber auch zeitintensiver. In der Regel ist das Verfahren deutlich günstiger, als der Gang vor Gericht.
Im Einzelfall gibt es keine Erfolgsgarantie, da Konfliktlösungen gemeinsam erarbeitet und nicht von einem Schlichter oder Richter vorgegeben werden. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass etwa 70 - 80 % aller Mediationen erfolgreich sind.
Niemand kann zu einer Mediation gezwungen werden. Suchen sie im Zweifelsfall das Gespräch mit Ihrem Kontrahenten und versichern Sie ihm, dass Sie sich durch eine Mediation eine faire, sachgerechte Lösung erhoffen. Ist das persönliche Gespräch zu emotionsgeladen, versuchen Sie es auf schriftlichem Wege. Legen Sie ein Informationsblatt bei, das Mediation erklärt (dieses lasse ich Ihnen auf Wunsch gern zukommen).